Der Advent im ambrosianischen Ritus

Der Advent im ambrosianischen Ritus.

Der ambrosianische Ritus, der im größten Teil der Kirchenprovinz Mailand und in manchen Pfarreien des Bistums Lugano verwendet wird, unterscheidet sich in einigen Gesichtspunkten deutlich vom weitaus weiter verbreiteten römischen Ritus. Zurückgeführt wird er auf den heiligen Ambrosius, ob die Bräuche allerdings bereits zu seinen Lebzeiten etabliert waren, gilt als nicht gesichert. Einzig die liturgischen Texte können zweifelsfrei dem aus Trier stammenden Kirchenvater zugeschrieben werden. Zur Zeit der Karolinger wurde der ambrosianische Ritus seinem römischen Pendant angepasst, wobei sich bis heute seine bedeutsamsten Eigenarten durchgesetzt haben.

Neben einigen Unterschieden im Verlauf der Messe und der Taufe, finden sich im ambrosianischen Ritus auch Abweichungen was die Advents- und Fastenzeit betrifft. So beginnt die Fastenzeit nicht – wie im römischen Ritus ansonsten geläufig – am Aschermittwoch, sondern erst am Sonntag danach. Die Priester tragen während der österlichen Bußzeit nicht violett, sondern halten die Messe im roten Gewand.

Die markantesten Unterschiede zwischen ambrosianischen und römischen Ritus sind im Advent zu finden.

Die Adventszeit dauert hier nicht vier
Wochen, sondern sechs. Sie beginnt am ersten Sonntag nach dem Martinstag. Gefeiert werden demnach auch sechs Adventssonntage. Diese Änderung wird beim Advenskranz umgesetzt, der ebenfalls sechs Kerzen anstatt der vier aufweist.
Der Brauch, den Adventskranz während der Messe auf, oder in unmittelbarer Nähe des Altars aufzustellen, ist noch recht jung, hat sich allerdings in den italienischen Kirchen zum großen Teil durchgesetzt.


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